L-Carnitin ist ein Vitaminen sehr ähnlicher und natürlich vorkommender Nährstoff der aus den Aminosäuren L-Lysin und Methionin produziert wird. Dabei spielt L-Carnitin eine wichtige als auch essentielle (lebensnotwendige) Rolle im Energiestoffwechsel bei tierischen als auch pflanzlicher Zellen und interagiert intensiv mit dem Coenzym A. Laut Löster (siehe Quellnachweis unten) können langkettige Fettsäuren nur an L-Carnitin gebunden und durch die Mitochondrienmembranen in die Mitochondrien transportiert werden, wo sie dann über die so genannte Beta-Oxidation verbrannt werden. Dabei fungiert L-Carnitin als Rezeptormolekül für aktivierte Fettsäuren im Cytosol und in Zellorganellen wie den Mitochondrien und den Peroxysomen.
Laut Gustavsen sowie Feller & Rudmann (1988) sind besonders Vegetarier & Veganer hier schnell in einem Mangel, die so genannten Ovo-Lakto-Vegetarier nehmen nur ca. 15 Prozent bis 25 Prozent dieser Menge auf, wogegen Veganer sogar nur ca. 3 Prozent bis 10 Prozent des L-Carnitins, im Vergleich zu Menschen die Milch / Milchprodukte konsumieren, auf. Der restliche L-Carnitinbedarf wird durch die endogene Synthese gedeckt, wenn die essentiellen Kofaktoren Vitamin C, Vitamin B6, Niacin und Eisen in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Die Bioverfügbarkeit von L-Carnitin aus der Nahrung beträgt laut Rebouche ca. 54 Prozent bis 87 Prozent, wobei die Resorption stark vom Carnitingehalt bzw. der Zusammensetzung abhängt. Im menschlichen Körper sind durchschnittlich 20g bis 25g L-Carnitin vorhanden und diese werden vor allem in der Herzmuskulatur, Skelettmuskulatur und der Leber gespeichert. Sportler und chronisch kranke haben in der Regel einen erhöhten Bedarf an L-Carnitin und diesen gilt es zu decken, so haben sich unzählige Anbieter auch auf L-Carnitin als Produkt konzentriert und viele Supplementhersteller bieten es daher auch an. Aber beim Kauf immer auf die Inhalte achten, siehe hier [Klick].
L-Carnitin ist jedoch nicht, wie weitläufig gelaubt wird, ein expliziertes Mittel zum abnehmen, es ist mehr nur eine Hilfe um den Fettstoffwechsel anzukurbeln (Fettleber) und fungiert quasi wie ein Schlepper (Transportmolekül) an den sich die Fettsäuren binden und diese werden vom L-Carnitin dann in die Mitochondrien geschleust, L-Carnitin ist bei Krebserkrankungen laut randomisierter Doppelblind-Studie der Universität Greifswald von 2012, sehr hilfreich. Die tägliche Einnahme von 4.000mg L-Carnitin bei fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsen-Krebs konnte die gefährliche Kachexie (Gewichtsabnahme) erfolgreich aufhalten. Also ist L-Carnitin nicht nur zum abnehmen geeignet, auch das verhindern des ungewollten Abnehmens in einer Krankheitsphase konnte nachweislich gestoppt werden. Während sich das Gewicht in der Kontrollgruppe um durchschnittlich 1,4 Prozent verringerte, so nahm das Gewicht in der L-Carnitin-Gruppe signifikant um 3,4 Prozent zu. Auch die mediane Überlebenszeit verlängerte sich von 399 auf 519 Tage, was ja schon enorm ist. Die durchschnittliche Aufenthaltszeit im Krankenhaus verringerte sich nicht signifikant von 41 auf 36 Tage. Fazit: L-Carnitin kann also in beide Richtungen helfen, was besonders bei einer krankheitsbedingten Kachexie dem nachteiligem Gewichtsverlust entgegenwirkt. Ketogene Ernährung ist hier auch von Vorteile, dazu finden Sie hier Informationen [Klick]
Thema Diäten:
In einer älteren deutschen Studie, bei der die Teilnehmer auf eine Diät gesetzt wurden und L-Carnitin bzw. ein Placebo verabreicht bekamen, wo die Probanden zur Diät 3.000 mg L-Carnitin erhielten, bauten diese 25 Prozent mehr Körperfett ab, als die Kontrollgruppe, welche sich nur an die Diät gehalten hatte. L-Carnitin wirkt also nachweislich beim abnehmen innerhalb einer strengeren Diätphase. In einer placebokontrollierten Studie mit übergewichtigen Teilnehmern, wurden diese auf eine 5-tägige Fastenphase ohne jegliche Nahrung und eine darauf folgende 2-tägige, stark kalorienreduzierte Diätphase gesetzt. In diesen 7 Tagen verzehrten die Teilnehmer nur sehr wenig Kalorien. Jene die zum fasten 4.000mg L-Carnitin täglich erhielten, hatten weniger Hunger, weniger Müdigkeit und waren insgesamt körperlich fitter als jene die lediglich nur auf die strenge Diät gesetzt wurden. Die L-Carnitin Einnahme führte zum höheren Gewichtsverlust (-4,6 kg gegenüber -3,2 kg) und einem stärkerem Verlust des Hüftgoldes. Aber nicht übertreiben, L-Carnitin kann auch toxisch werden, daher auf die angepasste individuelle Dosierung hohen Wert legen. Da L-Carnitin Gegenstand zahlreicher Studien war, so kann es als ein durchaus sicheres Nahrungsergänzungsmittel mit einem sehr geringen Nebenwirkungsprofil bezeichnet werden.
Die Forscher der „Cleveland Clinic“ belegten dass zahlreiche Studien gezeigt haben, dass das Risiko für Arteriosklerose, der Todesursache Nr.1, bei vegan und vegetarisch lebenden Menschen niedriger ist als bei den Menschen die alles essen und der Grund hierfür nicht allein der geringeren Cholesterin- und Fettaufnahme liegt. Die Forscher stellten fest, dass 24 Stunden nach dem Verzehr von L-Carnitin, ob über ein Steak oder einer Nahrungsergänzung, bestimmte Darmbakterien das L-Carnitin in die giftige Substanz Trimethylamin umwandeln kann. Trimethylamin wird dann in der Leber zu dem toxischem Trimethylamin-N-Oxid (TMAO) verarbeitet. TMAO gelangt so ins Blut und folglich in den Körper und fördert die Bildung von Ablagerungen an den Blutgefässwänden die nun wiederum zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen könnten. Die Leber ist ein weiteres Organ in der L-Carnitin wirkt, wobei die Leberzellen bis zu 20.000 Mitochondrien enthalten in denen ebenfalls L-Carnitin benötigt wird um die benötigte Energiemengen zu produzieren welche die Leberzellen für ihre beachtliche Stoffwechselleistung benötigen. Folglich reduziert L-Carnitin das Risiko einer so genannten Fettleber, wichtig ist dabei, die passende Dosierung zu finden. Helft der Leber, dort ist das L-Carnitin extrem hoch konzentriert (ca. der Faktor 200-fach) um die Zellregeneration zu unterstützen.
Die Leber ist das einzige Organ welches sich so im groben Durchschnitt zwischen 14 und 20 mal im Jahr quasi total regeneriert (je nach Alter und Gesundheitsstatus) und dabei hilft L-Carnitin sehr, natürlich auch alle anderen Vitamine bei der Reproduktion und dem Schutz vor oxidativem Stress (Zellschutz). Mariendistel, Artischocke und Löwenzahn dienen zur Leberreinigung und der Stärkung und können wir nur empfehlen (senkt auch noch den Blutzuckerwert etwas).
Besonders bieten sich in allen oben genannten Fällen am Markt verfügbare Kombinationspräparate an die eine ausgewogene Dosierung von Vitamin C, L-Lysin, L-Prolin & L-Arginin enthalten und durch diese Zusammensetzung auch bei vielen weiteren Krankheitsbildern als Dream-Team ansetzen können. Zudem erspart man sich das wirklich haufenweise einnehmen von Einzelprodukten und muss sich keinen Kopf mehr über die Kombination der Einzelprodukte machen, da hier alles ausreichend dimensioniert wird, leider nicht viele Produkte als Kombiprodukt am Markt verfügbar.
Diabetes
Diabetiker kämpfen meistens mit erhöhtem oxidativen Stress und dieser kann durch L-Carnitin reduziert werden und dies belegt eine entsprechende Studie von 2008, wo an über 80 Probanden die Effekte carnitinhaltiger Nahrungsergänzungsmittel untersucht wurde und sich herausstellte, dass diese sowohl die LDL-Cholesterin- als auch die Triglyceriden-Konzentration entscheidend senken können und somit den nachteiligen oxidativen Stress vermindert. Weiterhin ist bei Diabetiker die erektile Dysfunktion ein grosses Thema und auch dort vermag L-Carnitin zu helfen, dazu muss man allerdings an die individuelle maximale Dosierung rangehen. Aber hier reden wir nicht von einem Potenzmittel der Pharmaindustrie sondern nur über einen simplen Nährstoff. Hier hilft besonders die Kombination von Camu Camu, L-Arginin, L-Lysin und L-Carnitin, wobei bei L-Arginin nachweislich die Durchblutung am besten steigert, aber auch etwas OPC darf bei der Gegebenheit dann auch nicht fehlen. Da sollte man/n Wert drauf legen und hilft so oder so bei einer latenten Diabetes, egal ob Typ 1 oder Typ 2.
Wir sprechen nur Produktempfehlungen aus, die wir selber auch verwenden und da hier der Markt echt sehr dünn bestückt ist mit sauberen Produkten, so haben wir mal paar Link’s als Einkaufshinweis auch an dieser Stelle hinterlassen. Natürlich gibt es auch andere gute Produkte, da aber auf die Inhalte achten. Produkt von Dr. Michalzik. [Klick] oder das von Vita World [Klick], als Acetyl L-Carnitin erhöht sich die Bioverfügbarkeit und kann besser verarbeitet / aufgenommen werden. Das Acetyl L-Carnitin (ALCAR) ist eine Form von L-Carnitin, der eine zusätzliche Acetylgruppe hinzugefügt wurde, welche es dem L-Carnitin ermöglicht die Blut-Hirn-Barriere zu passieren. L-Carnitin ist eine essentielle chemische Verbindung, die unser Körper aus den Aminosäuren L-Lysin und Methionin selber herstellen kann und den Fettstoffwechsel der Mitochondrien verbessert.
Quellennachweis
- Serati AR, Motamedi MR, Emami S, Varedi P, Movahed MR. L-carnitine treatment in patients with mild diastolic heart failure is associated with improvement in diastolic function and symptoms. Cardiology. 2010;116(3):178-82. doi: 10.1159/000318810. Epub 2010 Jul 16.
- Axel G. Feller and Daniel Rudman: Role of carnitine in human nutrition. In: The Journal of nutrition, Volume 118, Issue 5, 541 – 547, Januar 1988 PMID 3284979
- Malaguarnera M et al.: L-Carnitine supplementation reduces oxidized LDL cholesterol in patients with diabetes; 2009 Jan;89(1):71-6. doi: 10.3945/ajcn.2008.26251.
- Strack, Dieckhoff, etc.: Wirkungen von Carnitin auf den physiologischen Gewichtssturz von Frühgeborenen (1960)
- Kraft M et al. L-Carnitine-supplementation in advanced pancreatic cancer (CARPAN) – a randomized multicentre trial In: Nutrition Journal (Nutr J). PMID 22824168 (2012).
- Prof. Dr. Peter Billigmann, Dr. Stefan Siebrecht „Physiologie des L-Carnitins und seine Bedeutung für Sportler“ 2004, S.143
- Rebouche, C. J.: Carnitine function and requirements during the life cycle. In: The FASEB Journal, Volume 6, Issue 15, 3379-3386, Dezember 1992 PMID 1464372 (1992)
- Heinz Löster: Biochemical fundamentals of the effects of Carnitine. In: Carnitine and Cardiovascular Diseases. Ponte Press, Bochum 2003, S. 3-48. ISBN 3-920328-45-0.
- Schoderbeck/Auer/Legenstein/Genger/Sevelda/Salzer/Marz/Lohninger A. (Universität Wien): „Pregnancy-related changes of carnitine and acylcarnitine concentrations of plasma and erythrocytes“, Perinat Med 23 (6):477-85 (1995)
- Guzel: The effects of acute L-carnitine supplementation on endurance performance of athletes. Journal of Strength and Condition Research,2014
Last updated: Oktober 13, 2024 at 17:03 pm
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