Magnesium

Magnesium (Mg) ist ein essenzieller Nährstoff bzw. Makromineral und somit für den Körper absolut lebenswichtig, zudem kann unser Körper es nicht selber herstellen und müssen täglich Magnesium über die Nahrung in ausreichender Menge aufnehmen, was aber nicht wirklich oder nur selten klappt. Mit mehr als 700 von Magnesium (Nachweis durch Dr. Andrea Rosenoff in der Abhandlung The Essential Nutrient Magnesium – Key to Mitochondrial ATP Production and Much More) abhängigen Enzymen bzw. Stoffwechselprozessen, was ja nicht gerade wenig ist. läuft ohne Magnesium praktisch nichts mehr wie es eigentlich sollte, Magnesium stabilisiert die Erregbarkeit von Nerven- und Muskelzellen, dabei sorgt es dafür, dass sich die Muskelzellen nach dem Zusammenziehen auch wieder entspannen, dies genau dann wenn die Anspannung nicht mehr benötigt wird.

Magnesium ist mengenmässig der 4-häufigste Mineralstoff im Körper nach Calcium, Kalium und Natrium. Der Körper enthält ca. 21 bis 28 Gramm Magnesium (je nach Körpergewicht) und 60 Prozent davon sind in das Knochengewebe und in den Zähnen enthalten, Ca. 20 Prozent befinden sich in den Muskeln, ca. 20 Prozent in anderen Weichteilgeweben und in der Leber. Im Blut (entgegen der meisten Meinungen) selber zirkuliert nur ca. 1 Prozent Magnesium. Das Magnesium befindet sich insgesamt zu 99 Prozent intrazellular (in den Zellen) und/oder im Knochengewebe und zu 1 Prozent im Extrazellularraum.

Symptome bei Magnesium-Mangel (Hypomagnesiämie)

Kopfschmerzen, Schwindel, Gewichtsverlust, Teilnahmslosigkeit, Bewusstseinsstörungen, Müdigkeit, Schwäche, Ruhelosigkeit,  mangelnde Konzentration, Unruhe, Nervosität, Reizbarkeit, Durch einen deutlichen Magnesiummangel ist die Erregbarkeit der Muskeln / Nerven erhöht, eine sogenannte Tetanie mit Fühlstörungen, Zittern, Muskelzuckungen, Bewegungsstörungen und Muskelkrämpfen kann auftreten.

Die Bioverfügbarkeit von Magnesium ist von der Art des Magnesium abhängig was dem Körper zugeführt wird und dann im Darm verstoffwechselt werden kann. Magnesiumcitrat ist da mit ca. 4 bis 5 Stunden (2 bis 3 Tage bei anorganischem) Resorptionszeit wohl das, sagen wir mal, schnellste. Dies ist dann bedeutend, wenn kräftige Wadenkrämpfe (meist Nachts) einen heimsuchen und man um schnelle Entkrampfung mehr als nur dankbar ist. Welche Art Sie dem Körper zuführen ist unter dem Strich nicht mehr so wichtig, der menschliche Körper kann in der Regel jegliche angebotene Form umsetzen, halt mit unterschiedlichen Resorptionsfähigkeiten. Magnesium-Überdosierung nennt sich Hypermagnesiämie.

Es gibt organische (Citrat & Aspartat) als auch anorganische (Oxid & Carbonat) Magnesium-Verbindungen und nicht nur nach unserer Einschätzung ist die Resorptionszeit unterschiedlich (ggf. auch der Preis am Markt) und dies belegen sogar einige anerkannte Studien. Unser Körper legt normal ein Depot Magnesium an und wenn man nun eine hohe Dosis Magnesium aufnimmt, so wird genau die Menge im Depot abgespeichert welche dem Körper fehlt. Fehlt viel, so wird auch viel abgelegt und dauert dann etwas länger. Fehlt quasi nicht viel, so wird nur wenig gespeichert und der überschüssige Rest wird mit dem Urin ausgeleitet. Magnesium wird als ein wichtiger Teil des Mineralstoffhaushaltes durch körpereigene Mechanismen reguliert, weitere genauere Details finden Sie hier [Klick].

Menschen mit einer Nierenfunktionsstörung sollten vor der Einnahme von Magnesium-Präparaten mit dem behandelndem Arzt die persönliche Situation besprechen. Hier besteht die Gefahr einer Überdosierung (Magnesium-Überdosierung = Hypermagnesiämie) durch das aufgenommene Magnesium, welches dann ggf. nicht über den Urin ausreichend ausgeschieden werden kann. Deutliche Symptome einer Überdosierung sind starker Durchfall (dünner Stuhl und leichter Durchfall sind bei Magnesium aber keine Seltenheit) und Muskellähmungen, aber sogar Herzversagen und Atemlähmung sind bei Nierenpatienten und Morbus Addison (Unterfunktion der Nebennierenrinde) ggf, möglich. Immer zuerst den behandelnden Arzt befragen !!!

Dosierung:

Dann sehen wir mal nach was die DGE denn diesbezüglich für Empfehlungen herausgibt [Klick] und hier sehen wir erstmals einen Wert (im Durchschnitt 325mg/Tag) den wir zwar als niedrig, aber als vertretbar ansehen. Diabetes-Patienten dürfen hier aber gerne noch was drauflegen und wir können bestätigen, dass wir in unserem Team starke Diabetiker haben die 800mg/Tag (Citrat) und mehr ohne jegliche spürbare Nebenwirkung (abgesehen von dünnem Stuhl) über viele Jahre hinweg konsumieren.

Der Mangel an Magnesium begünstigt nachweislich die Entstehung von Diabetes und kann bei schon bekannter Diabetes zu schlechteren Blutzuckerwerten führen. Besonders die gefürchteten Folgeschäden am Herz und an den Blutgefässen (Beine/Füße etc.) werden bei Magnesium-Mangel (eine sogenannte Hypomagnesiämie) begünstigt. Laut der Universität Stuttgart (Hohenheim), welche an 5.500 Diabetikern eine Studie durchführte, stellte sich heraus, dass 89 Prozent der insulinpflichtigen und 85 Prozent der nicht insulinpflichtigen Probanden an einem deutlichem Magnesium-Mangel litten. Ein latenter Mangel an Magnesium führt sogar dazu, dass eine im Grunde durchaus mögliche Heilung der Diabetes verhindern bzw. erschwert wird!
Die krampflösende Wirkung werden besonders MS-Patienten (Ataxien) zu schätzen wissen, wir sprechen aus Erfahrung und können hier eine vernünftige Dosierung nur empfehlen. MS-Patienten sollten sich besonders mit dem Thema Vitamin-CVitamin-D als Hochdosistheraphie beschäftigen, denn aus unserer Erfahrungen bringt dies mehr als Cortison und /oder eine Beta-Interferon-Therapie (wie gesagt, unsere Erfahrungen).
Unverträglichkeiten bei oraler Zuführung kann man alternativ auch transdermal (über die Haut) das Magnesium als Öl, Creme und auch als Bad/Fussbad in Betracht ziehen. Dies ist meist auch bei Akne hilfreich, jedoch bei weitem nicht so (schnell) wirksam (da die Absorptionszeit latenter ist) wie bei oraler Einnahme von z.B. 400 mg als Kapsel oder Pulver. Transdermal (auch Magnesium-Chlorid) ist aber wirkungsvoller, bei oraler Einnahme kommen ca. 20 bis 30 Prozent am Ziel an (Bioverfügbarkeit), transdermal kommen satte 60 bis 70 Prozent (Nachweis darüber hier klicken) am Ziel an wo der Körper verstoffwechselt. Bei der Vitamin D3 Hochdosis-Therapie bei transdermal 10 Tage zuvor auftragen, bei oral Zuführung  7 Tage zuvor, so legen Sie ein ausreichendes Depot an Magnesium an und können D3 und K2 nebst Vitamin-A (über die Nahrung) optimal umzusetzen.

Wichtig

Magnesium verringert die Freisetzung von Stress-Hormonen wie z.B. Adrenalin und wirkt sehr stresslindernd / dämpfend. Der Teufelskreis beginnt wenn Stresshormone ausgeschüttet werden, dann führt dies zu einer höheren Ausleitung von Mg über die Urinausscheidung und naturgemäss sinken dann auch die Mg-Konzentrationen / Mg-Werte im Blut, was dann wiederum die Ausschüttung von Stress-Hormonen fördert und schwupp ist der Kreis geschlossen. Also wer viel Stress hat, hier kurz einlesen [Klick] und immer etwas Mg extra zuführen.


Magnesium tritt in unserem Körper immer in Verbindung mit Calcium (Kalzium) auf (Magnesium und Calcium liegen im natürlichen Körper-Verhältnis von 2:3) und diese Mineralstoffe sind so genannte Antagonisten (Gegenspieler). Lange galt der Glaube, dass man Magnesium nicht zusammen mit Calcium (Kalzium) zuführen sollte, da diese sich sonst gegenseitig in der Wirkung neutralisieren /aufheben. Laut Nachweis der Gesellschaft für Biofaktoren (kurz GfB), ist die gleichzeitige Einnahme von Magnesium und Calcium (Kalzium) aber absolut kein Problem.

Magnesium ist als natürlicher Calcium (Kalzium) Antagonist (Gegenspieler) bekannt und hier hat sich in Fachkreisen vielfach die Annahme durchgesetzt, dass die Aufnahme im Darm beeinträchtigt würde wenn beide Mineralstoffe gleichzeitig verabreicht werden. Die Experten der GfB wiederlegten dies allerdings als einen Trugschluss, da die Aufnahme von Magnesium und Calcium (Kalzium) aus dem Darm über unterschiedliche Transportsysteme erfolgt. Eine gegenseitige Behinderung bei der Resorption ist nicht gegeben und lässt sich nur experimentell im Labor nachweisen und dies auch nur, wenn extrem hohe Mengen verabreicht werden. Quelle: Magnesium-Experte, Prof. Hans-Georg Classen, Universität Hohenheim.

Folgend sehen Sie eine Aufstellung der häufigsten Sorten die in Kapsel oder Pulver zu finden sind:

  • Magnesiummalat: Magnesium ist an ein Malat gebunden, aus dem Salz der Apfelsäure
  • Magnesiumcitrat: Magnesium ist an Citrat, dem Salz der Zitronensäure gebunden
  • Magnesiumorotat: Magnesium ist an Orotat, dem Salz der Orotsäure gebunden
  • Magnesiumglycinat: Magnesium ist an der Aminosäure Glycin gebunden
  • Tri-Magnesium Dicitrat: Bessere Bioverfügbarkeit als Magnesiumcitrat und hat einen pH-Wert von 7 – 8 also basisch bis schwach basisch
  • Magnesiumcarbonat: Magnesium ist am Carbonat, dem Salz der Kohlensäure gebunden
  • Magnesiumoxid: Magnesium ist mit einem Oxid gebunden, was bei der Verbrennung des Magnesiums entsteht
  • Magnesiumsulfat: Magnesium ist an ein Sulfat gebunden, dem Salz der Schwefelsäure

Dr. Petra Bracht

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Quellnachweise:


Last updated: Oktober 15, 2024 at 15:32 pm

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